Erschienen in:
01.01.2015 | Originalien
Detektion der lymphovaskulären Invasion mit D2-40-Immunhistochemie beim Urothelkarzinom der Harnblase
verfasst von:
T. Martini, P. Ströbel, A. Steidler, N. Petrakopoulou, P. Erben, PD Dr. C. Bolenz
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die lymphovaskuläre Invasion (LVI) gilt als wichtiger Prognosefaktor für die Rezidivbildung bei Patienten mit lokal begrenztem Urothelkarzinom der Harnblase (UCB) nach radikaler Zystektomie (RZE). Wir untersuchten die Bedeutung des immunhistochemischen (IHC-)Markers D2-40 für die Detektion einer LVI im Vergleich zur konventionellen Hämatoxylin-Eosin- (HE-)Färbung.
Material und Methoden
Es erfolgten HE- und IHC-Färbungen mittels D2-40-Antikörper repräsentativer Schnitte von 80 Patienten nach RZE. Alle Tumorschnitte wurden reevaluiert und verblindet auf das Vorhandensein einer LVI untersucht.
Ergebnisse
In der in HE-Färbung zeigten 53 Patienten (66,3 %) und in der IHC 44 Patienten (55 %) eine LVI. 13 Patienten (16,3 %) wiesen eine LVI nur in der HE-Färbung (HE-Färbung falsch-positiv; IHC als Referenz betrachtet) auf. Mittels D2-40 konnte bei 4 zusätzlichen Patienten (5 %) eine LVI diagnostiziert werden (falsch-negativ). 52 Patienten (65 %) wurden als pN0 klassifiziert, davon zeigten 21 (40,4 %) eine LVI in der HE- und 16 (30,8 %) eine LVI in der IHC-Färbung. Bei 9 Patienten im Stadium pN0 (17,3 %) wurde eine LVI durch IHC nicht bestätigt (falsch-positiv). Die IHC detektierte bei 4 zusätzlichen Patienten (7,7 %) eine LVI (falsch-negativ). Von diesen erlitten 3 Patienten ein Rezidiv des UCB. Bei Patienten mit Krankheitsrezidiv (n = 35) und pN0 zum Zeitpunkt der RZE zeigte die HE-Färbung bezüglich einer LVI falsch-positive Resultate bei 2 (5,7 %) und falsch-negative Ergebnisse bei 3 Patienten (8,6 %).
Schlussfolgerung
Die IHC mit D2-40 verändert die Detektionsraten der LVI im Vergleich zur konventionellen HE-Färbung. Ein routinemäßiger Einsatz der D2-40-IHC kann die Risikostratifizierung von Patienten ohne Lymphknotenmetastasen verbessern und für das Design innovativer klinischer Studien dienen.