16.01.2019 | Diabetes mellitus | Leitthema
Diabetes im Blick – Nationale Diabetes-Surveillance
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 2/2019
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Hintergrund
Diabetes mellitus ist eine nichtübertragbare Krankheit von hoher Public-Health-Relevanz. In Deutschland verfügbare Daten werden bislang nicht ausreichend für eine zielorientierte Analyse und Bereitstellung von Ergebnissen genutzt.
Ziel
Ziel ist der Aufbau einer nationalen Diabetes-Surveillance am Robert Koch-Institut (RKI).
Material und Methoden
Erarbeitet wird ein wissenschaftliches Rahmenkonzept mit 4 Handlungsfeldern und 40 Indikatoren auf Basis von Literaturreviews und strukturiertem Expertenkonsens. Es erfolgt eine Bestandsaufnahme zu verfügbaren Datenquellen und nachhaltiger Nutzbarkeit zur Abbildung der Indikatoren nach soziodemografischen Kriterien, zeitlichen Veränderungen und regionalen Unterschieden.
Ergebnisse
Handlungsfeld 1 umfasst 10 Indikatoren zur Primärprävention von Diabetes. Die Handlungsfelder 2 bis 4 enthalten 30 Prozess- und Ergebnisindikatoren zur Sekundärprävention von Diabetes. Essenzielle Datenquellen sind bundesweite RKI-Gesundheitssurveys, Abrechnungs‑/Versorgungsdaten, amtliche Statistiken und Typ-1-Diabetes-Register. Erste Analysen zeigen eine Verbesserung in Prozessen und Ergebnissen. Bei patientennahen Indikatoren weisen die Ergebnisse auf Verbesserungspotenziale hin. Verbleibende Datenlücken und Nutzungsbarrieren bestehen bezüglich des Gestationsdiabetes und diabetesassoziierter Komplikationen. Analysen zu sozialen und regionalen Unterschieden sind bislang nicht überall möglich.
Diskussion
Die Diabetes-Surveillance ermöglicht systematische und fortlaufende Analysen zur Epidemiologie und Krankheitslast von Diabetes in Deutschland und kann als Entscheidungshilfe für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen dienen. Datengrundlagen sowie Print- und Online-Produkte für eine zeitnahe und adressatengerechte Ergebnisdarstellung müssen kontinuierlich weiterentwickelt werden.
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