Zusammenfassung
Auf einen Blick
Trend Die Arzneitherapie des Diabetes mellitus hat in den letzten zehn Jahren weiter zugenommen. Insulinverordnungen stagnieren seit 2014 trotz des ungebrochenen Anstiegs der Insulinanaloga auf Grund des kontinuierlichen Rückgangs der Humaninsuline. Die Verordnungen von Metformin stagnierten zwar seit 2010 lange Zeit, sind aber in den letzten beiden Jahre wieder um fast 10 % angestiegen. Die Sulfonylharnstoffverordnungen haben seit 2010 um fast 65 % abgenommen und liegen mittlerweile deutlich niedriger als die Verordnungen der DPP-4-Hemmer, die trotz einschränkender Therapiehinweise 2019 erneut etwas gestiegen sind. Glinide sind nach der Verordnungseinschränkung stark rückläufig und nur noch mit einem Präparat vertreten. SGLT-2-Inhibitoren und GLP-1-Agonisten werden in aktuellen Leitlinien aufgrund von positiven kardiovaskulären Endpunktstudien als primäre Zweitlinientherapie von Typ-2-Diabetespatienten mit kardiovaskulären Risiken empfohlen, bei Patienten mit hohen oder sehr hohen kardiovaskulären Risiken sogar als Erstlinientherapie. Die positiven Studiendaten haben vermutlich dazu beigetragen, dass SGLT-2-Inhibitoren und GLP-1-Agonisten 2019 erneut um ca. 30 % mehr verordnet wurden.
Kosten Die Antidiabetika stehen 2019 nach einem erneuten Anstieg der Nettokosten auf 2.605 Mio. € (\(+\)5,2 %) auf Rang 4 der umsatzstärksten Arzneimittelgruppen. Insuline haben mit 1.292 Mio. € den höchsten Kostenanteil. Preisgünstige langwirkende Analoginsuline ermöglichen hohe Einsparpotentiale.