Erschienen in:
01.11.2010 | Kasuistiken
Die Nora-Läsion
Diskussion einer seltenen Knochenproliferation
verfasst von:
D. Adler, T. Aigner, G. von Salis-Soglio, M. Gutberlet, Prof. Dr. C.-E. Heyde
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2010
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Zusammenfassung
Die Nora-Läsion, auch als „bizarre paraossale osteochondromatöse Proliferation“ bezeichnet (BPOP), wurde erstmals 1983 vom Pathologen Nora beschrieben. Es handelt sich um eine Knochenproliferation, die meist von einer intakten Kortikalis kurzer Röhrenknochen ausgeht. Bisher wurde diese den reaktiven, heterotopen Ossifikationen zugeordnet, in neueren Publikationen wurden konstante genetische Alterationen beschrieben, so dass die Läsion möglicherweise als Tumor angesehen werden muss. Nora-Läsionen treten gehäuft in der 3. und 4. Lebensdekade auf, eine Geschlechterpräferenz wird in der Literatur nicht beschrieben. Trotz einiger radiologischer Charakteristika kann die Diagnose letztendlich nur durch die histopathologische Untersuchung gesichert werden. Therapie der Wahl ist daher die chirurgische Resektion.
Wir berichten von einem 29-jährigen Patienten mit einer unklaren knöchernen Proliferation der proximalen Ulna. Die Diagnostik ergab eine Nora-Läsion. Das therapeutische Vorgehen, die Differentialdiagnosen und die dazu vorliegende Literatur werden vorgestellt und diskutiert.