Erschienen in:
20.03.2019 | Hodentumoren | Urologie Vision 2025
Die Urologie – ein persönlicher Rückblick und ein vorsichtiger Blick in die Zukunft
verfasst von:
Prof. Dr. Klaus-Peter Dieckmann
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2019
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Auszug
Nach 40 Berufsjahren in der Urologie bekleide ich aktuell die Position des Ärztlichen Leiters des Hodentumorzentrums Hamburg innerhalb der Urologischen Abteilung der Asklepios Klinik Altona in Hamburg. Meine Aufgabe besteht darin, alle Patienten mit der Verdachtsdiagnose Hodentumor zu sehen, deren Untersuchung und weitere Betreuung zu koordinieren und zu überwachen. Bei operativen Eingriffen an Hodentumorpatienten am Genitale aber auch bei retroperitonealen Lymphknotenoperationen bin ich aktiv beteiligt. Die Patienten, die eine Chemotherapie erhalten, sehe ich regelmäßig im Verlauf und bespreche mit dem zuständigen Arzt die aktuellen Entwicklungen und etwaige zusätzliche Interventionen. Wir planen eine Online-Tumorkonferenz für Hodentumorfälle für alle Asklepios Kliniken Hamburgs. Darüber hinaus erfolgt eine rege Konsiliartätigkeit für andere Kliniken und niedergelassene Kollegen bezüglich komplexer Hodentumorpatienten, wobei ein kleinerer Teil dieser Anfragen über das deutschlandweite Zweitmeinungszentrum (ZMZ) Hodentumoren und der größere Teil direkt telefonisch oder schriftlich erfolgt. Da Hodentumoren mit etwa 4000 Neuerkrankungen im Jahr in Deutschland einerseits zu den seltenen Erkrankungen zählen, und andererseits das klinische Erscheinungsbild sehr vielgestaltig sein kann, war die Grundidee unseres Zentrums, durch Bündelung von Fällen den Erfahrungsschatz zu vergrößern und auf dieser Grundlage eine qualitativ hochwertige Diagnostik und Therapie für die betroffenen Patienten anzubieten. Die Erfahrung der ersten 2 Jahre des Zentrums mit einer durchschnittlichen Anzahl von 80–100 neuen Hodentumorpatienten pro Jahr zeigt, dass das Konzept sowohl von den niedergelassenen Kollegen als auch von den Patienten sehr gut angenommen wird. …