01.02.2016 | Digitale Volumentomographie | CME Zahnärztliche Fortbildung
Die Unterkieferprotrusionsschiene in der interdisziplinären OSAS-Therapie
Erschienen in: wissen kompakt | Ausgabe 1/2016
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Die Behandlung mit einer Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) setzt eine schlafmedizinische Stufendiagnostik in fachübergreifender Kooperation voraus. Erst nach Sicherung der Diagnostik „obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS)“ und Schweregradbestimmung ergeben sich Therapieindikation und -optionen. Adjustierbare 2-Schienen-Systeme gelten als evidenzbasierte Therapieverfahren mit hoher Compliance. Ihre individuelle Anwendung muss allerdings lokale und allgemeine Gegebenheiten berücksichtigen und erfordert eine orientierende Bildgebung sowie die Beachtung von herstellungstechnischen Grundregeln. Unter den derzeitig diskutierten Prädiktionsverfahren zur prognostischen Einschätzung der protrusiven Effektivität und der Compliance kann ein temporärer Positioner (Probeschiene) mit begleitendem polygraphischem Screening einen Beitrag für die Einordnung der UPS in das Therapieangebot leisten und ggf. auch bei jüngeren Patienten Optionen für die operative Protrusionstherapie (mandibulomaxilläres Advancement, MMA) eröffnen. Die Schienenbehandlung erfordert aufgrund Adjustierbarkeit, Compliance und Nebenwirkungsprofil eine kontinuierliche Verlaufskontrolle. Unter sozioökonomischen Aspekten ist die UPS als kosteneffektiver denn CPAP („continuous positive airway pressure“) einzuschätzen.