Erschienen in:
28.02.2020 | Supportivtherapie | Fokus
Digitalisierung von Therapieprotokollen
verfasst von:
Prof. Dr. Hartmut Link, Axel Wickenkamp, Annika Dresel, Rolf H. van Lengen, AG Digitalisierung der AIO
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Onkologische Therapieprotokolle entstehen über mehrere komplexe Entwicklungsstufen von der Analyse der Originalpublikation und der Extraktion der wesentlichen Inhalte über die Ergänzung der standardisierten Supportivtherapie bis hin zur Überprüfung der Kompatibilität mit Leitlinien und Qualitätskontrollen. Die Digitalisierung ermöglicht eine Standardisierung, erhebliche Effizienzsteigerung und Optimierung dieser Prozesse. Kern der Datenbank digitalisierter Therapieprotokolle des Onkopti®-Projekts (Onkodin GmbH, Kaiserslautern, Deutschland,
www.onkopti.de) ist eine umfassende relationale Datenbank, die kontinuierlich ergänzt wird. Aus den Modulen der Datenbank werden die Protokolle dynamisch generiert und in verschiedene Anwendungen, wie z.B. BD Cato™, das Programm J-MED oder eine Microsoft Excel Anwendung, in standardisierten digitalen Formaten einzeln oder komplett exportiert. Protokolle können im standardisierten XML-Format (XML: Extensible Markup Language) oder in anderen Formaten für andere Softwareanwendung exportiert werden. Neu publizierte Therapieprotokolle werden kontinuierlich standardisiert in die Datenbank aufgenommen, sodass neue Therapiemöglichkeiten rasch zur Verfügung stehen, im Februar 2020 sind dies bereits über 1400 Protokolle. Als wesentlicher Schritt folgt die Verordnung und Anwendung der Therapie über elektronische Verordnungssysteme, mit denen hohe Qualitätsstandards erreicht werden. Auch die Abläufe und die Zubereitung in der Apotheke sowie die administrativen Erfordernisse wie Dokumentation im Krankenhaus- oder Praxisinformationssystem, Abrechnung und Rezepterstellung können mit digitalisierten Abläufen beschleunigt, standardisiert und effizient gestaltet werden. Dadurch können personelle Ressourcen geschont und Kosten eingespart werden. Die Fehlerrate bei der Chemotherapie kann mit digitalisierten Therapieprotokollen und einem elektronischen Verordnungssystem minimiert werden und es lässt sich eine hohe Arzneimitteltherapiesicherheit erreichen.