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Erschienen in: neuropsychiatrie 1/2014

01.03.2014 | Fallbericht

Ein Fall von Eltern-Kind Entfremdung

verfasst von: Dr. Wolfgang Menz

Erschienen in: neuropsychiatrie | Ausgabe 1/2014

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Zusammenfassung

Im Zusammenhang mit Trennungs- bzw. Scheidungssituationen beschrieb Richard Gardner, ein amerikanischer Psychiater, 1984 ein spezielles Störungsbild bei Kindern, das er „Parental Alienation Syndrome“ nannte. Dabei wende sich ein Kind von einem Elternteil plötzlich, massiv und ohne nachvollziehbare Gründe vollständig ab und gleichzeitig ausschließlich dem betreuenden Elternteil zu. Im Rahmen einer massiven emotionalen Verletzung versuche ein Elternteil, das gemeinsame Kind gegen den anderen Elternteil aufzuwiegeln. Dies könne das Ausmaß einer emotionalen Misshandlung erreichen.
Wenn eine Ablehnung des anderen Elternteils auf real gemachten Erfahrungen beruhe, bestehe kein PAS. Somit handle es sich nicht um eine Umgangs- oder Besuchserschwernis, wie dies in solchen Trennungssituationen häufig anzutreffen sei, sondern bei einem PAS liege eine psychiatrisch relevante kindliche Störung vor, die nach Ansicht von Gardner durch den betreuenden Elternteil initiiert und mitverursacht werde. Trotz intensiven Bemühens wurde das PAS nicht in das DSM-V aufgenommen. In dieser Fallgeschichte wird ein besonders eindrücklicher Fall einer Elternentfremdung geschildert.
Literatur
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Metadaten
Titel
Ein Fall von Eltern-Kind Entfremdung
verfasst von
Dr. Wolfgang Menz
Publikationsdatum
01.03.2014
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
neuropsychiatrie / Ausgabe 1/2014
Print ISSN: 0948-6259
Elektronische ISSN: 2194-1327
DOI
https://doi.org/10.1007/s40211-013-0092-4

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