Erschienen in:
22.09.2023 | Elektromyografie | Leitthema
Neue Therapieverfahren im Wettkampfsport
Was können wir aus der Betreuung von Spitzensportlern lernen?
verfasst von:
Johannes Weishorn, Jan Spielmann, Ralf Kern, Jan Mayer, Birgit Friedmann-Bette, Tobias Renkawitz, Dr. Yannic Bangert
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Zuge der Professionalisierung des Spitzensports ist die medizinisch-psychologische Betreuung der Athleten ein wichtiger Faktor, um diese bestmöglich zu unterstützen und so ihre Leistungen zu optimieren. Die Erfahrungen auf den Gebieten der Prävention, der konservativen und operativen Therapie sowie der Rehabilitation liefern darüber hinaus wertvolle Erkenntnisse für die Therapie unserer Patienten in der täglichen Praxis.
Prävention
Das Verletzungspräventionsprogramm FIFA 11+ dient der statischen und dynamischen Verbesserung von Muskelkraft, kinästhetischer Sensibilität und neuromuskulärer Kontrolle und ist als dreigliedriges Aufwärmprogramm konzipiert, welches mittlerweile sowohl bei der Trainerausbildung als auch im Freizeitsport breite Anwendung findet.
Konservative Therapie
Thrombozytenreiches Plasma (PRP) ist die mutmaßlich am weitesten verbreitete orthobiologische Behandlungsmethode zur konservativen Behandlung von Sehnen‑, Muskel- und Knorpelverletzungen. Die Wirksamkeit der Therapie hängt dabei von der zugrundeliegenden Pathologie und der betroffenen Körperregion ab. Die beste Evidenz gibt es für die Behandlung von Ansatztendinitiden der Patellasehne („jumpers knee“) und der Epicondylitis humeri radialis („Tennisellenbogen“).
Operative Therapie
Die Behandlung von VKB-Verletzungen bei Leistungssportlern stellt aufgrund des hohen körperlichen Anspruchs eine Herausforderung dar. Die zeitnahe chirurgische Intervention, die anatomische Rekonstruktion sowie die zusätzliche extraartikuläre Stabilisierung sind mit einem verbesserten operativen Ergebnis assoziiert. Die Transplantatwahl muss individuell, an die Anforderungen des Sportlers und unserer Patienten angepasst, erfolgen.
Rehabilitation
Die Elektromyographie (EMG) ist in der Rehabilitation ein diagnostisches Tool zur Identifikation von muskulären Dysbalancen und hilft durch Biofeedback-Training gleichzeitig diese zu verringern.
Kognitives Training
Training zur Schulung basaler kognitiver Fähigkeiten, dient – durch seinen potenziell positiven Einfluss auf die exekutiven Funktionen der Athleten – der Optimierung der Leistungsfähigkeit.