Skip to main content
DGIM Innere Medizin
Info
Publiziert am: 01.06.2016

Bluttransfusion

Verfasst von: Tobias Bartscht
Zur Bestimmung der Blutgruppe des Patienten, bzw. zur Gewinnung von Kreuzblut, ist eine venöse Blutabnahme durchzuführen. Hierbei ist die Identifikation und korrekte Zuordnung der Probe zum Patienten unablässig. Der häufigste Fehler liegt in der inkorrekten Zuordnung. Neben der Überprüfung des Blutproduktes ist der Bedside Test am Patientenbett die letzte Instanz um eine Fehltransfusion zu verhindern.

Bestimmung der Blutgruppe/Kreuzblut

Zur Bestimmung der Blutgruppe des Patienten, bzw. zur Gewinnung von Kreuzblut , ist eine venöse Blutabnahme durchzuführen. Hierbei ist die Identifikation und korrekte Zuordnung der Probe zum Patienten unablässig. Die Blutröhrchen sollten vor der Entnahme korrekt beschriftet werden. Anhand der jetzt beschrifteten Monovette kann diese anschließend dem Patienten eindeutig zugeordnet werden. Hierzu sollten die Personalien anhand der Monovette in Anwesenheit des Patienten überprüft werden (Video 1).

Bedsidetest

Vor der Transfusionseinleitung ist in jedem Fall am Patientenbett ein Bedsidetest durchzuführen. Hierzu wird erneut Patientenblut abgenommen und auf ein vorbereitetes Kartensystem aufgebracht. Das Verfallsdatum der Blutgruppenkarte und/oder der aufzubringenden Lösung ist vor dem Gebrauch zu kontrollieren. Mit dem Bedsidetest wird am Bett ein letztes Mal die Blutgruppe des Patienten bestimmt, um mit letztendlicher Sicherheit eine Verwechslung auszuschließen. Nach der korrekten Durchführung und einem übereinstimmendem Ergebnis kann nun die Transfusion vom Arzt gestartet werden.

Vorbereitung

Der Transfusionsbeutel wird gekühlt ausgeliefert. Ist die Kühlkette unterbrochen, kann die Transfusion nicht mehr zurückgegeben werden. Die Transfusion von Erythrozytenkonzentrat ist innerhalb von 6 h nach der Auslieferung durchzuführen.
Vor der Transfusion sind folgende Punkte zu klären:
  • Liegt eine schriftliche Aufklärung des Patienten über die Transfusion vor?
  • Liegt ein schriftlicher Blutgruppenbefund des Patienten vor?
  • Liegt ein schriftlicher Befund der Verträglichkeitstestung (Kreuzprobe) vor?
  • Stimmen die Personalien des Patienten mit den Angaben auf dem Konservenbegleitschein überein?
  • Stimmt die Nummer des Blutprodukts mit der des Konservenbegleitscheins überein?
  • Ist die Blutkonserve unversehrt?
  • Sind optische Auffälligkeiten des Erythrozytenkonzentrats zu erkennen, wie z. B. Hämolysezeichen im Überstand?
  • Ist das Verfallsdatum des Blutprodukts überschritten?
Nach gewissenhafter Überprüfung dieser Punkte, kann das Erythrozytenkonzentrat zur Transfusion vorbereitet werden. Hierzu wird ein geeignetes Transfusionsbesteck angeschlossen und korrekt entlüftet.

Bluttransfusion

Bei der Transfusion sollte Folgendes beachtet werden:
  • Die Transfusion ist vom Arzt zu starten.
  • Während der Transfusion muss eine regelmäßige Kontrolle des Patienten erfolgen und dokumentiert werden.
  • Es gibt nur sehr wenige Ausnahmesituationen, in der Erythrozytenkonzentrate erwärmt werden müssen. Dieses ist ausschließlich mit speziell zugelassenen Geräten durchzuführen.
  • Bei Transfusionszwischenfällen ist die Transfusion sofort zu stoppen und Rücksprache mit der Blutbank und/oder dem Transfusionsbeauftragten zu halten.

Abschluss

Der Transfusionserfolg muss nach erfolgter Applikation durch eine Bestimmung des Hämoglobingehalts dokumentiert werden.
Der Transfusionsbeutel wird inklusive System mit einem Stopfen verschlossen und muss 24 h gekühlt bei 5 Grad Celsius aufbewahrt werden.

Video/Audio

Below is the link to the Video/Audio.
Video 1
Bluttransfusion