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Enzyklopädie der Schlafmedizin
Info
Publiziert am: 01.02.2024

Visuelle Analogskalen VIS-A und VIS-M

Verfasst von: Andrea Kühnel-Pfetzing
Die visuellen Analogskalen VIS-A und VIS-M dienen der Erfassung der subjektiven Schlafqualität. Die VIS-A beurteilt die Schlafqualität unter Berücksichtigung der Tagesbefindlichkeit am Abend vor dem Zubettgehen. Die VIS-M beurteilt das Schlaferleben der vergangenen Nacht unter Berücksichtigung der Befindlichkeit am nächsten Morgen. Die visuellen Analogskalen wurden speziell für klinisch-pharmazeutische Studien entwickelt, um die Wirkung von Hypnotika auf den Schlaf zu erforschen. Ergänzend zu psychophysiologischen Messungen und objektiven psychometrischen Leistungstests repräsentieren die Skalen die subjektive Wirkungsebene. Die Auswahl der in den visuellen Analogskalen wiedergegebenen Befindlichkeitszustände orientiert sich an typischen schlafbezogenen Wirkungen von Hypnotika sowie an hypnotikaspezifischen Symptomen. Die Handhabung der Skalen ist ökonomisch und standardisiert. Das Inventar kann bei Gesunden und Patienten mit Schlafstörungen eingesetzt werden.

Synonyme

VIS-A und VIS-M

Englischer Begriff

Visual Analogue Scale

Definition

Die visuellen Analogskalen VIS-A und VIS-M dienen der Erfassung der subjektiven Schlafqualität (siehe auch „Fragebögen zu Schlafgewohnheiten und zur Schlafqualität“; „Psychodiagnostische Fragebögen“; „Leistungs-, Schläfrigkeits- und Vigilanzmessung“). Die VIS-A beurteilt die Schlafqualität unter Berücksichtigung der Tagesbefindlichkeit am Abend vor dem Zubettgehen. Die VIS-M beurteilt das Schlaferleben der vergangenen Nacht unter Berücksichtigung der Befindlichkeit am nächsten Morgen.
Die visuellen Analogskalen wurden speziell für klinisch-pharmazeutische Studien entwickelt, um die Wirkung von Hypnotika auf den Schlaf zu erforschen. Ergänzend zu psychophysiologischen Messungen und objektiven psychometrischen Leistungstests repräsentieren die Skalen die subjektive Wirkungsebene. Die Auswahl der in den visuellen Analogskalen wiedergegebenen Befindlichkeitszustände orientiert sich an typischen schlafbezogenen Wirkungen von Hypnotika sowie an hypnotikaspezifischen Symptomen.
Die Handhabung der Skalen ist ökonomisch und standardisiert. Das Inventar kann bei Gesunden und Patienten mit Schlafstörungen eingesetzt werden. Voraussetzung ist die Bereitschaft zur Selbstbeobachtung. VIS-A und VIS-M gehören zu den von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) empfohlenen Fragebogenverfahren.

Messverfahren

Die Darstellung der Skalen erfolgt in Form von 100 mm langen horizontalen Linien mit polarisiert angeordneten Gegensatzpaaren. Der Proband markiert den subjektiven Befindlichkeitszustand im Verhältnis zu den extremen Polen. Jedes Item ist gesondert analysiert. Bei den visuellen Analogskalen wird der Abstand der Markierung vom linken Pol aus gemessen und in Millimetern angegeben. Die Probanden werden aufgefordert, für beide Analogskalen die Tagesereignisse und besondere Beobachtungen zu notieren.
Die VIS-A besteht aus vier visuellen Analogskalen. Dabei sollen Spannungsgefühle, Antriebslage, Konzentration und Angst während des vergangenen Tages eingeschätzt werden. Darüber hinaus wird der Tagschlaf in Minuten angegeben, und auf einer dichotomen Skala (ja/nein) wird das Vorhandensein möglicher Medikamentennebenwirkungen wie zum Beispiel Kopfschmerzen oder Benommenheit eingeschätzt.
Die VIS-M beinhaltet zwei visuelle Analogskalen, mit denen zum einen die Morgenfrische und zum anderen die Qualität des Nachtschlafs retrospektiv beurteilt werden sollen. Im Weiteren werden schlafspezifische Parameter, unter anderem die Zubettgehzeit, die Häufigkeit des Aufwachens oder die Einschlafzeit erfragt.
Die Bearbeitungsdauer liegt bei zirka drei Minuten. Um verzerrte Beurteilungen zu vermeiden, sollte die VIS-A vor der Schlafmitteleinnahme am Abend ausgefüllt werden, die VIS-M am Morgen nach dem Frühstück. Fehlende oder nicht eindeutige Antworten sollten ergänzt werden.

Auswerteverfahren

Die Fragebögen sind bezüglich Durchführung und Auswertung standardisiert und im psychometrischen Sinne objektiv. Es liegen keine Normwerte und Interpretationshilfen vor. Schwellenwerte zur Unterscheidung von schlafgestörten Patienten und Normalgesunden sind nicht bekannt.

Indikationen

Die visuellen Analogskalen sind speziell für die täglichen Messwiederholungen bei Pharmakastudien entwickelt worden. Darüber hinaus eignen sie sich zur Therapiekontrolle von den Schlaf beeinflussenden Substanzen und Hypnotika.

Grenzen der Methode

Die Fragebögen sind keine Diagnoseinstrumente und dienen nicht als Ersatz für die Erhebung objektiver Schlaflabormessungen.
Literatur
Collegium Internationale Psychiatriae Scalarum (Hrsg) (2005) Internationale Skalen für Psychiatrie. Beltz Test GmbH, Göttingen