Ein Triplett aus 3 benachbarten und nicht überlappenden Nukleotiden einer zu translatierenden mRNA-Sequenz verschlüsselt (= kodiert) die im Translationsprozess (s. a.
Translation) einzusetzende analoge Aminosäure bzw. das für diesen Prozess relevante Stoppsignal. Diese Information ist als Codon definiert. Da bei einem Codon aus 3 Nukleotiden mehr Kombinationen möglich sind, nämlich 64, als es
Aminosäuren gibt, nämlich 20, ist der genetische Code degeneriert, was bedeutet, dass mit Ausnahme der RNA-Codes für die Aminosäuren
Methionin (M; AUG) und
Tryptophan (W; UGG) mehrere Codes existieren. Hierbei variiert i. d. R. die Position 3 des Tripletts. Ausnahmen hierbei sind die Codes für die Aminosäuren
Leucin (L) und
Serin (S), bei denen insgesamt 6 verschiedene Codes existieren, die sich an der ersten Position (U oder C) oder an der dritten Position (U, C, A, G) unterscheiden, sowie der Code für das Stoppsignal, bei dem die zweiten und dritten Position eingeschränkt variieren können (UAG, UAA, UGA). Die Translation beginnt obligat mit der Aminosäure Methionin, die immer von einem Triplett kodiert wird und mit einer freien Aminogruppe den N-Terminus des Peptids bildet. Am anderen Ende des Peptids bildet die freie Carboxylgruppe der Aminosäure den C-Terminus.
Bei der
Translation binden tRNAs mit komplementärer Erkennungssequenz gegenläufig als Anticodon an das jeweilige Codon. Nach der Wobble-Hypothese muss bei den ersten beiden Basenpositionen die Paarungsregel (U-A und G-C) eingehalten werden, während in der dritten Position eine gewisse Ungenauigkeit und Abweichung toleriert wird. Die tRNAs haben die jeweils Codon-spezifischen
Aminosäuren gebunden und sorgen durch die Codon-Anticodon-Bindung von
mRNA und tRNA dafür, dass die Nukleotidabfolge des Tripletts in die kodierte Aminosäure umgesetzt wird.