Deutscher Mediziner, geboren am 14. März 1854 in Strehlen (Oberschlesien), gestorben am 20. August 1915 in Bad Homburg.
Verdienste
Medizinstudium, im Jahr 1887 Habilitation für Innere Medizin, Mitarbeiter von Robert Koch, 1896 Direktor des Institutes für Serum-Forschung und Serum-Prüfung in Berlin, ab 1899 Direktor des Institutes für Experimentelle Therapie und ab 1906 des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt/Main. 1914 Ernennung zum Ordinarius an der Frankfurter Universität. Als Pathologe, Immunologe und Pharmakologe führte er u. a. zahlreiche neue Färbeverfahren (z. B. Methylen-Blaufärbung) ein und beschrieb die Diazo-Reaktion (Ehrlich-Diazoreagenz). Durch seine Freundschaft mit den Bakteriologen Robert Koch (Koch, Robert) (1843–1910) und Emil von Behring (Behring, Emil Adolf von) (1854–1917) richtete sich Ehrlichs Interesse zunehmend auf Fragen der Immunität, Infektionskrankheiten und deren antibakterieller Therapie. Er gilt als Begründer der modernen Chemotherapie (z. B. mit der Einführung von Salvarsan zur Therapie der Syphilis). Im Jahr 1908 erhielt Ehrlich den Nobelpreis für Medizin.
Literatur
Hüntelmann AC (2011) Paul Ehrlich. Leben, Forschung, Ökonomie, Netzwerke, Wallstein Verlag, ISBN:978-3- 8353-0867-1