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Huber-Herklotz-Formel

Verfasst von: H. Baum
Huber-Herklotz-Formel
Synonym(e)
HH-Formel
Definition
Formel zur Abgrenzung einer α-Thalassämie von anderen hypochromen Anämien mithilfe der Erythrozytenzahl, des MCH und der Erythrozytenverteilungsbreite („red cell distribution width“, RDW).
Beschreibung
Der Nachweis einer α-Thalassämie ist über die Standardmethoden Hämoglobinelektrophorese, Chromatografieie oder Quantifizierung von HbA2 und HbF nicht möglich, sodass keine einfachen Methoden zum Screening zur Verfügung stehen.
Die Formel nach Huber und Herklotz (HH) erlaubt bei Patienten mit einer hypochromen Anämie (MCH <27 pg) die einfache Differenzialdiagnose einer α-Thalassämie gegenüber einer Eisenmangelanämie oder Mischformen. Bei MCH-Werten >27 pg kann die Formel nicht angewandt werden:
$$ \mathrm{HH}=\frac{\mathrm{MCH}\ \left(\mathrm{pg}\right)\times \mathrm{RDW}\ \left(\mathrm{fL}\right)}{10\times \mathrm{Ery}\ \left(\mathrm{T}/\mathrm{L}\right)}+\mathrm{RDW}\ \left(\mathrm{fL}\right) $$
HH-Werte <20 sind fast ausschließlich bei einer α-Thalassämie nachzuweisen, Werte zwischen 20–23 können bei einer α-Thalassämie zusammen mit einer hypochromen Anämie anderer Ursache nachgewiesen werden. Werte >23 sind für eine Eisenmangelanämie typisch (Hämoglobinelektrophorese).
Literatur
Huber AR, Ottiger C, Risch L et al (2004) Thalassämie-Syndrome: Klinik und Diagnose. Schweiz. Med Forum 4:947–952