Mit dem klassischen Pap-Test (benannt nach dem Erfinder und Arzt George Papanicolaou) werden Zervixzellen in einem
Abstrich vom Muttermund und oberem Gebärmutterhals mikroskopisch auf maligne Veränderungen untersucht. Die Methode gilt jedoch als wenig sensitiv (Sensitivität 50 % bei 98 % Spezifität), die Auswertung als subjektiv. Der direkte Nachweis einer HPV-Infektion ist mithilfe molekulargenetischer Tests möglich. PCR-basierte HPV-Tests identifizieren Infektionen frühzeitig, objektiv und mit einer hohen Sensitivität und ermöglichen außerdem eine exakte Typisierung des HPV. Das differenzierte Testergebnis erlaubt, das Risiko einer Patientin für Gebärmutterhalskrebs individuell zu beurteilen. Die Vorsorge bzw. weitere Untersuchungsschritte können entsprechend angepasst werden, noch bevor sich erkennbare Zellveränderungen und Krebsvorstufen ausbilden. Ein erhöhtes Krebsrisiko besteht bei persistierenden Infektionen mit einem oder mehreren Hochrisiko-HPV-Typen. Von der WHO wurden bislang 13 HPV-Typen als karzinogen eingestuft (HPV 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 66), 5 weitere Subtypen (HPV 26, 53, 68, 73, 82) wurden ebenfalls in
Zervixkarzinomen nachgewiesen. In 70 % der Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs liegen Infektionen mit HPV 16 und/oder 18 vor. Infektionen mit ausschließlich Niedrigrisiko-HPV, am häufigsten HPV 6 und 11, führen zu keinem erhöhten Gebärmutterhalskrebsrisiko.
Pap- und HPV-Tests sind wichtige Hilfsmittel zur Vorsorge und Früherkennung, dienen aber nicht der Krebsdiagnose. Erst eine Kolposkopie und Biopsie zeigen, ob sich Veränderungen innerhalb des Gewebes der Zervix und gegebenenfalls des Zervikalkanals ausgebreitet haben.