Die Phosphat-Clearance (Cp) und die von ihr abgeleitete prozentuale tubuläre Phosphatrückresorption (TRP%) sind Funktionsgrößen zur Darstellung der hormonellen (PTH) und tubulären Einflüsse auf die renale Phosphatelimination.
Beschreibung
Die Phosphatausscheidung mit dem Urin (Phosphat) ist stark von der enteralen Phosphataufnahme, ferner vom Knochenstoffwechsel, der GFR und von renal-tubulären Prozessen abhängig. Die dadurch bedingte Einschränkung ihrer differenzialdiagnostischen Bedeutung führte zur Einführung von Clearance-Methoden.
Phosphat-Clearance (Cp)
Berechnung:
$$ {C}_p=\frac{U_p\times V}{P_p\times t} $$
Up: Phosphatkonzentration im Urin (mmol/L); V: Urinvolumen; Pp: Phosphatkonzentration im Plasma (mmol/L); t: Urin-Sammelperiode (min).
Durchführung: Zwei Sammelperioden von je 1 Stunde. Der nüchterne Proband trinkt 1 Stunde vor Beginn 500 ml und während der ersten Sammelperiode 250 ml Tee. Blutabnahme zur Phosphatbestimmung am Ende der 1. Sammelperiode.
Setzt man die Ausdrücke für Cp und Ccr ein, kürzen sich V und t hinweg, und TRP kann ohne den Aufwand der Urinsammlung aus den Phosphat- und Kreatininkonzentrationen in Plasma und Spontanurin bestimmt werden:
TRP hat gegenüber der Phosphat-Clearance neben der einfacheren Durchführung den Vorteil, dass mit Ccr die Nierenfunktion berücksichtigt wird. Die Abhängigkeit von der Phosphatzufuhr besteht jedoch auch hier. So kann beim Gesunden Phosphatentzug zu erhöhten und Phosphatbelastung zu erniedrigten Werten führen.
Aus Plasmaphosphat und TRP kann nomografisch die Nierenschwelle für Phosphat (TmP/GFR) abgeleitet werden (vgl. Walton und Bijvoet 1975).
Literatur
Walton RJ, Bijvoet OLM (1975) Nomogram for derivation of renal threshold phosphate concentration. Lancet II:309–311CrossRef