Gefäßverletzungen: Klassifikation und Diagnostik
Aufgrund der Verletzungsart unterscheiden wir perforierende und stumpfe Gefäßverletzungen. Perforierende Traumen verletzen die Arterienwand von außen nach innen. Sie führen zum Blutverlust in das umliegende Gewebe, in eine Körperhöhle oder nach außen. Beim stumpfen Trauma beginnt die Schädigung an der Intima und kann fortschreitend die gesamte Gefäßwand erfassen. Gefäßverletzungen mit Blutverlust sind hier eher selten. Das Leitsymptom bei diesem Verletzungsmechanismus ist die Organ- oder Extremitätenischämie. Gefäßverletzungen werden durch direkte oder indirekte Traumen verursacht. Die häufigsten Arterienverletzungen entstehen durch direkte Gewalteinwirkung. Häufig auftretend im Rahmen von Verkehrs- oder Arbeitsunfällen, seltener durch Stich- oder Schussverletzungen. Bei steigender Anzahl an interventionellen Maßnahmen und invasiver Diagnostik haben iatrogene Verletzungen eine zunehmende Bedeutung. Abb. 1 gibt einen Überblick über direkte und indirekte Gefäßverletzungen.