Erschienen in:
01.03.2009 | Leitthema
Endoskopische Behandlungsmöglichkeiten bei obstruktiven Atemwegserkrankungen
verfasst von:
PD Dr. L. Freitag
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Bei Asthmatikern versucht man mit der bronchoskopischen Thermoplastie, die Masse oder Kontraktionsfähigkeit von glatten Muskelzellen zu reduzieren. Hier gibt es erste klinische Erfolge wenngleich noch keine Langzeitergebnisse vorliegen. Bei der Behandlung des Lungenemphysems konkurrieren mehrere Verfahren und Firmen. Einerseits versucht man durch Einlage von Bypassstents zwischen den zentralen Atemwegen und einer bullösen Formation eine Entblähung zu erreichen. Die anderen Verfahren zielen darauf ab, emphysematös besonders befallene Areale von der Ventilation auszuschließen und ggf. zum Kollaps zu bringen. Durch die dort induzierte Atelektase sollen die weniger befallenen Lungenanteile für die Ventilation rekrutiert und die Atemmuskelfunktion verbessert werden. Verschiedenste Stopfen, Einwegventile, Klebstoffe und thermisch irritative Verfahren werden in Studien erprobt. Die kollaterale Ventilation steht der gewünschten Atelektasebildung oft entgegen. Die möglichen Risiken wie Pneumothoraces oder poststenotische Pneumonien müssen gegenüber dem klinischen Gewinn der endoskopischen Lungenvolumenreduktion abgewogen werden. Es zeichnet sich ab, dass sorgfältig selektionierte Patienten durchaus profitieren, dass aber sicher nicht bei jedem Emphysematiker durch interventionelle Bronchoskopie Beschwerdefreiheit erzielt werden kann. Neue prädiktive Messmethoden müssen entwickelt werden, um Therapieempfehlungen geben zu können.