Erschienen in:
26.06.2018 | Epilepsie | Leitthema
Interiktale Quellenlokalisation und Vorteile des High-density-EEG
verfasst von:
Markus Gschwind, Margitta Seeck
Erschienen in:
Clinical Epileptology
|
Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Quellenlokalisation der Gehirnaktivität mittels EEG erlaubt die nichtinvasive Visualisierung der epileptischen Generatoren im anatomischen 3‑D-Raum. Zunächst hat sich die Lokalisierung der interiktalen epileptischen Entladungen mittels High-density-EEG (hdEEG) etabliert, bevor nun auch Techniken gesucht werden, um die iktalen Ereignisse zu lokalisieren.
Fragestellung
Hier fassen wir den aktuellen Stand der Literatur zur Lokalisierung der interiktalen Entladungen zusammen und geben eine Übersicht über die aktuellen Fragen.
Material und Methode
Wir besprechen die wichtigsten Arbeiten entlang der verschiedenen Parameter wie Erfassung der Entladung, Markierungszeitpunkt, Rolle des Kopfmodells und Elektrodenzahl und stellen die wichtigsten Studien mit Patientenkohorten dar.
Ergebnisse
In mehreren Studien mit großen Patientenkohorten wurde die Quellenlokalisierung von interiktalen epileptischen Entladungen durch hdEEG erfolgreich nachgewiesen. Wenn sie mit einem Kopfmodell, aufbauend auf dem eigenen MRT des Patienten, kombiniert wird, erreicht sie eine hohe Sensitivität (84 %) und Spezifität (88 %), die die anderen Bildgebungstechniken wie MRT, PET und SPECT übertreffen.
Schlussfolgerungen
EEG-Quellenlokalisation von interiktalen epileptischen Entladungen ist präzise und leistungsstark, und angesichts ihrer klinischen Relevanz sollte die EEG-Quellenlokalisierung einen festen Platz finden in der prächirurgischen Abklärung von Patienten mit pharmakorefraktärer Epilepsie neben den verbreiteten anderen Bildgebungstechniken.