Zusammenfassung
Sofern die Versuche eines Koitus in mindestens 70% der Fälle erfolglos bleiben, spricht man von einer erektilen Dysfunktion, bei einer Dauer von mindestens 6 Monaten von chronischer Erektionsstörung. Ursächlich können u. a. kardiovaskuläre Risikofaktoren (arterieller Hypertonus, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie, Übergewicht, metabolisches Syndrom, Nikotinabusus, Bewegungsmangel), neurologische/psychiatrische Erkrankungen, weitere Stoffwechselstörungen, einige Medikamente sowie Bestrahlungen bzw. Operationen im Bereich des kleinen Beckens sein. Zur Diagnostik gehören die sorgfältige Anamnese auch anhand von standardisierten Fragebögen (International Index of Erectile Function), eine fokussierte körperliche Untersuchung, Labortests (Ausschluss von Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Hypogonadismus) sowie die pharmakologische Testung mittels eines Phosphodiesterase-5-Inhibitors (z. B. Sildenafil), die Schwellkörperinjektionstechnik oder ggf. auch Pharmakophalloarteriografie oder Pharmakokavernosometrie und -kavernosografie. Zur Behandlung kommen neben einer psychologischen Sexualtherapie, Phosphodiesterase-5-Inhibitoren, bei Hypogonadismus eine Testosteronsubstitution, sowie die lokal anzuwendende intraurethrale Therapie mit Prostaglandin E1, die Schwellkörperautoinjektion, mechanische Erektionshilfen oder in seltenen Fällen ein chirurgisches Penisimplantat infrage.