Erschienen in:
01.09.2012 | Hauptbeiträge
Erfolg(+)reich und verdorben?
Eine empirische Überprüfung verbreiteter Vorurteile zur Kommerzialisierung im Sport
verfasst von:
Monika Frenger, Dr. Werner Pitsch, Univ.-Prof. Dr. Eike Emrich
Erschienen in:
German Journal of Exercise and Sport Research
|
Ausgabe 3/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Im Kontext einer zunehmenden Kommerzialisierung wird deren Einfluss auf die Häufigkeit des Auftretens von Doping in bestimmten Sportarten vielfach diskutiert. Ökonomische Anreize sollen die Entscheidung der Individuen in zweierlei Hinsicht beeinflussen. Zum einen wird die Höhe von Preisgeldern genannt, zum anderen relative Einflüsse, die sich auf die Ungleichheit der Verteilung der Gelder in Abhängigkeit von der Platzierung im Wettkampf beziehen. Anhand der Betrachtung von Preisgeldzahlungen bei internationalen Seniorenwettkämpfen in zwei unabhängigen Erhebungsjahren werden sportartübergreifend Höhe und Verteilung von Preisgeldern bei Wettkämpfen dargestellt. Die absolute Höhe des Preisgeldes erklärt einen nicht unerheblichen Teil der Varianz der Dopingaffinität in den betrachteten Sportarten (36 %). Platzierungsabhängig ungleiche Auszahlungen zeigen keinen signifikanten Zusammenhang zur Dopingaffinität. Die Ergebnisse liefern somit Hinweise zu Einnahmechancen durch erfolgreiche Teilnahme an Wettkämpfen und teilweise empirische Belege für ökonomische Argumente im Rahmen der Dopingdiskussion.