Basalzellkarzinom: Nicht mehr lange Checkpoint-Inhibitor-freie Zone?

Beim Basalzellkarzinom ist und bleibt die chirurgische Therapie mit Exzision und Rekonstruktion Standard. In den Fällen, wo das nicht geht oder gewünscht wird, könnten zukünftig neben den Hedgehog-Inhibitoren auch Checkpoint-Inhibitoren eine Rolle spielen. Die im letzten Jahr veröffentlichte S2k-Leitlinie zum Basalzellkarzinom der Haut empfiehlt mit starkem Konsens die operative Entfernung mit histologischer Kontrolle der vollständigen Resektion im Gesunden als die effektivste Therapie des Basalzellkarzinoms und stellt damit die Therapie der ersten Wahl dar [1]. Ziel der operativen Behandlung ist nicht nur die histologisch komplette Entfernung, sondern explizit auch die ästhetisch adäquate Rekonstruktion. Das muss vor allem an herausfordenden Lokalisationen und in fortgeschrittenen Stadien bedacht werden, betonte Prof. Carola Berking vom Universitätsklinikum Erlangen. Bei einem hohen Rezidivrisiko und wenn eine Operation nicht möglich oder gewünscht ist oder eine metastasierte Erkrankung vorliegt, sollte im interdisziplinären Tumorboard entschieden werden, ob nicht eine Radiatio oder Systemtherapie sinnvoller ist. Hedgehog-Inhibitoren: manchmal eine Alternative zur Op. Im Einzelfall ist mit einer systemischen Therapie dabei ein gutes Ergebnis zu erzielen, berichtete Berking anhand des Beispiels einer 89-jährigen Patientin mit einem großen Knoten am Skalp, die orientiert und in gutem Allgemeinzustand aus Angst vor einer Operation nicht zum Arzt wollte. Sie war schließlich von einer Tablettentherapie mit dem Hedgehog-Signalweg-Inhibitor Vismodegib zu überzeugen, unter dem sich der Knoten in wenigen Monaten auch ohne Operation fast komplett zurückbildete. Die Hedgehog-Signalweg-Hemmung geht allerdings mit teils sehr lebensqualitätseinschränkenden Nebenwirkungen einher, beispielsweise mit Alopezie, Muskelkrämpfen oder einer Geschmacksstörung und Gewichtsabnahme. Berking betonte, dass man dem aber durch mehrwöchige, sogar bis zu dreimonatige Therapiepausen begegnen könne, ohne dass ein Wirkverlust zu befürchten sei. Eine solche intermittierende Therapie erhöhe auch deutlich die Adhärenz. Eine weitere Möglichkeit der Systemtherapie ist der neoadjvante Einsatz von Hedgehog-Inhibitoren, um nicht operable Basalzellkarzinome resezierbar zu machen. Topische Hedgehog-Inhibitoren, die die systemischen Nebenwirkungen dieser Therapie vermeiden können, sind laut Berking noch nicht in Sicht. PD1-Hemmung bei fortgeschrittenen Karzinomen Erfolgversprechender ist ihrer Ansicht nach die Hemmung des Checkpoints Programmed Cell Death 1 (PD-1). Die Voraussetzungen scheinen gegeben: Basalzellkarzinome exprimieren den PD1-Liganden (PD-L1); die den Tumor infiltrierenden Immunzellen exprimieren PD-1 [2]. Laut Berking gibt es bereits eine Reihe von Einzelfallberichten, in denen fortgeschrittene oder metastasierte Basalzellkarzinome auf eine PD1-Hemmung mit Nivolumab oder Pembrolizumab angesprochen haben [2, 3, 4]. Entsprechende Studien und damit eine Zulassung für diese Indikation fehlen aber noch. Empfehlung der Redaktion Kongressdossier FOBI 2020: Alle Highlights vom Kongress Dieses Jahr waren wir "virtuell vor Ort", denn die 27. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI) fand infolge der Corona-Pandemie komplett online statt. Unsere Highlights von der FOBI 2020 Digital finden Sie hier im Kongressdossier. basierend auf: Symposium: „Viel erreicht, wie geht es weiter?“, 27. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI Digital), 07. – 11.07.2020, digitaler Kongress

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