Erschienen in:
15.01.2019 | Leitthema
Gemeindepsychiatrie in zwei europäischen Regionen: Vergleich des Bezirks Reutte in Tirol mit dem südlichen Oberallgäu in Bayern
verfasst von:
Beate Grimm-Halkevopoulos, Prof. Dr. Peter Brieger
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Weltweit weisen gemeindepsychiatrische Versorgungskonzepte eine hohe Varianz auf.
Fragestellung
Wie unterscheiden sich die (vor)alpenländisch geprägten Regionen Bezirk Reutte/Tirol (Österreich) und das südliche Oberallgäu/Bayern (Deutschland) hinsichtlich ihrer gemeindepsychiatrischen Hilfen?
Material und Methoden
Quantitative Daten wurden mittels des European Service Mapping Schedule (ESMS) erhoben. Zusätzlich wurden 30 Experteninterviews (15 in jeder Region) durchgeführt und gemäß qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse
Beide Regionen weisen kein psychiatrisches Krankenhaus in ihrem Versorgungsgebiet auf und auch die Angebote niedergelassener Psychiater und Psychotherapeuten sind sehr limitiert. In der Struktur der anderen Angebote zeigt das ESMS aber erhebliche Unterschiede, die sich auch in den Experteninterviews widerspiegeln.
Diskussion
Es ist zu fragen, ob sich in Regionen, in denen medizinisch-psychiatrische Angebote rarer werden, die Versorgung psychisch kranker Menschen in außerklinische Angebote verlagert, die die verschiedenen Lebenssphären der Betroffenen berühren und von Wohnen bis Selbsthilfe reichen.
Fazit
Die Untersuchung verdeutlicht, dass sich Struktur- und Prozessqualität vergleichen lassen, dass aber auf der Ebene der Ergebnisqualität klare Qualitätsindikatoren fehlen.