Zusammenfassung
Eine kausale Therapie der chronischen Erkrankung Adipositas existiert nicht. Die einzige langfristig effektive und evidenzbasierte Therapie der Adipositas und ihrer Begleiterkrankungen ist die Adipositas- und metabolische Chirurgie. Sie unterstützt den Patienten in seiner Nahrungsumstellung, da sie zu einer Reduktion von Hunger und zu einer Steigerung der Sättigung führt. Da die Pathogenese der chronischen Erkrankung Adipositas multifaktoriell ist, spricht jeder Patient unterschiedlich auf die Operation an. Zudem hängt die Gewichtsabnahme von der Operationsmethode und der Genetik, Epigenetik, Alter, Komorbiditäten, Metabolismus, dem Ausgangsgewicht und der Compliance des Patienten ab. In der aktuellen Literatur unterscheidet man primary responder („success“), primary non-responder („failure“) und secondary non-responder („weight regain“) in Bezug auf die Gewichtsabnahme. Als primary responder gelten vorwiegend Patienten mit einer Gewichtsabnahme von ≥20 % des total body weight. Der primary non-responder wird in der Regel definiert, als ein excess weight loss (EWL) <50 % nach 18 Monaten. Je nach gebrauchter Definition variiert die Zahl der secondary non-responder (Gewichtswiderzunahme) in der aktuellen Literatur. So wird diese nach Schlauchmagenoperation mit einer Prävalenz von 9–91 % beschrieben. Eine extreme Spanne, welche aufzeigt wie schwierig die Definition des Outcome nach Adipositas- und metabolischer Chirurgie ist und wie wichtig es in Zukunft sein wird, eine einheitliche Definition, mit Einbeziehung der Lebensqualität und Besserung der Komorbiditäten, zu finden.