Erschienen in:
04.10.2016 | Hämaturie | FORTBILDUNG . KRITISCH GELESEN
Am ganzen Körper entstellt — durch Jod
verfasst von:
Prof. Dr. med. H. S. Füeßl
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
|
Ausgabe 17/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Ein 57-jähriger Mann kam wegen einer seit 12 Stunden bestehenden Hämaturie in die Nothilfe. Kurz vorher hatte er ein intravenöses Pyelogramm bekommen. Wenige Stunden danach traten im Gesicht und an den Ohren flächenhaft konfluierende Bläschen und Pusteln auf (Abb.
A, B). Ähnliche Veränderungen entstanden auch am Stamm, an Armen und Beinen. Im Blutbild fand sich eine leichte Eosinophilie von 8% bei normaler Gesamtleukozytenzahl. Die Histologie der Haut ergab eine pseudoepitheliomatöse Hyperplasie, eine epidermale Nekrose und diffuse leukozytäre Infiltrate der Dermis. Die mikrobiologischen Befunde waren negativ. Anhand der Vorgeschichte und des klinischen Bildes stellte man die Diagnose eines Jododerms. Dabei handelt es sich um eine Hypersensitivitätsreaktion gegen Jod, das im verabreichten Kontrastmittel reichlich vorhanden war. …