Erschienen in:
01.10.2003 | Originalien
Handhabung des Stufenbohrers als Ursache für eine zu geringe Bohrtiefe im Schenkelhals beim Gamma-Nagelsystem
verfasst von:
Dr. F. Krug, D. Baur, H. Müller-Daniels, H.-P. Bruch
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 10/2003
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der Stufenbohrer des bisher weltweit >500.000-mal implantierten Gamma-Nagels kann bauart- und handhabungsbedingt bei entsprechender anatomischer Dimensionierung des Schenkelhalses zu einer zu geringen Bohrtiefe im Femurkopf führen: Der 3-schneidige Bohrerkopf erzeugt bei einem ungünstigen Verhältnis von Rotation und Vortrieb, wie dies beim Aufbohren von Hand vorliegt, lediglich ein etwa dreieckiges Loch in der lateralen Femurkortikalis, durch das er sich dann wie eine Schraube selbst hindurchzieht, ohne das Loch vollständig rund aufzubohren. Der Bohrerschaft erfährt in seinem weiteren Verlauf eine konische Aufweitung, mit der er bei einer Bohrtiefe von 90 mm an der unvollständig aufgebohrten Kortikalis hängen bleiben kann. Dieses Phänomen wurde bisher auf stumpfe Bohrer oder evtl. verbogene Zieldrähte zurückgeführt. Da die bisher verwendeten Schenkelhalsschrauben nicht in ungebohrte Spongiosa geschraubt werden konnten, wurden gelegentlich Schrauben in suboptimaler Länge implantiert. Das Problem wurde erkannt, experimentell dokumentiert und Lösungsvorschläge ausgearbeitet.