Zusammenfassung
Die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) gilt als Hauptursache für die weltweit steigende Inzidenz des hepatozellulären Karzinoms (HCC). Die chronische hepatische Inflammation bei NASH stellt auch in Abwesenheit einer prädisponierenden Zirrhose einen Trigger der Hepatokarzinogenese dar. Es handelt sich um einen komplexen, multifaktoriellen Prozess, an dem verschiedene Risikofaktoren (genomische Instabilität, Adipositas, Diabetes mellitus u. a.) beteiligt sind. Die aus dieser Vielzahl von NASH-assoziierten Risiken resultierende Heterogenität der HCC erschwert die Definition einer zu screenenden Risikopopulation. Des Weiteren zeigen bisherige Ansätze der ultraschallbasierten HCC-Surveillance deutliche Limitationen, daher bedarf es der Evaluation alternativer, z. B. biomarkerbasierter, Screeningverfahren. Bei der Auswahl geeigneter HCC-Therapieverfahren bei Patienten mit NASH gilt es, neben dem meist höherem Lebensalter, die NASH-assoziierten und potenziell die Tumortherapie limitierenden Komorbiditäten zu berücksichtigen.