Erschienen in:
10.12.2018 | kurz notiert
Hilfe für den Teufel: Hinweise auf Ursache von Spontanremissionen
verfasst von:
Moritz Borchers
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 8/2018
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Auszug
Der Tasmanische Teufel (TT) ist ein Beuteltier, das nur in Tasmanien in Neuseeland vorkommt. Eine ansteckende Tumorerkrankung — die „devil facial tumor disease (DFTD)“ — hat seit ca. 1996 nahezu 80 % der TT-Population ausgelöscht. Die DFTD wird übertragen, wenn sich die TT gegenseitig im Bereich des Gesichtes beißen — und sie verläuft zu 100 % tödlich. Zumindest dachte man das lange Zeit: Um 2009 wurden dann erstmals infizierte Tiere gefunden, bei denen sich die DFTD offenbar von alleine gebessert oder gar völlig zurückgebildet hat. Ein Team um Mark J. Margres, Pullman, WA/USA, hat nun mithilfe des WGS („whole-genome sequencing“) das Genom von sieben TT untersucht, bei denen der Tumor remittiert war, und von dreien ohne Remission. Dabei seien Unterschiede in genomischen Regionen gefunden worden, die auch Gene umfassen, die mit Immunantworten und/oder dem Krebsrisiko in Verbindung gebracht werden (z. B. PAX3, KRAS u .a.). Die Forscher werten das als Hinweis, dass die genetische Ausstattung des Wirtes — zumindest teilweise — für die Spontanremissionen verantwortlich ist. Das besser zu verstehen, ist nicht nur für die Rettung des TT relevant. Die Erkenntnisse könnten ultimativ auch der humanen Onkologie zugute kommen; schließlich gilt die DFTD als drastisches Beispiel dafür, was passiert, wenn entartete Zellen keinerlei Immunantwort auslösen [
http://www.springermedizin.de/link/13301492]. …