Erschienen in:
04.09.2013 | kongress
Hirsutismus — dahinter steckt meist mehr
verfasst von:
Dr. Susanne Kammerer
Erschienen in:
ästhetische dermatologie & kosmetologie
|
Ausgabe 4/2013
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Auszug
Stellt sich eine Frau mit übermäßiger Körperbehaarung beim Dermatologen mit dem Wunsch einer Haarentfernung vor, so muss im Auge behalten werden, dass dahinter in der Regel eine komplexe ovarielle Funktionsstörung steckt: Über 90 % der Fälle von Hirsutismus liegt ein polycystisches Ovarialsyndrom (PCOS) zugrunde. „Das PCOS wird viel zu wenig diagnostiziert, obwohl es zu den häufigsten endokrinologischen Erkrankungen der Frau gehört“, kritisierte Prof. Dr. Daisy Kopera, Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Graz, Österreich. Dies liegt auch an der heterogenen Symptomatik. Zwar sind mehr als die Hälfte der Betroffenen adipös, es gibt jedoch auch schlanke Phänotypen. Viele Patientinnen leiden zudem an Akne und androgenetischer Alopezie. Die häufig vorhandene Insulinresistenz führt zu einer Hyperinsulinämie, welche wiederum die Ovarien zu weiterer Androgenproduktion stimuliert — so schließt sich ein Teufelskreis. Der Hirsutismus ist der beste klinische Indikator eines Androgenüberschusses. Zusammen mit der Oligomenorrhoe gehört er zu den häufigsten Symptomen bei PCOS. …