Erschienen in:
20.04.2020 | Hodgkin-Lymphom | Journal club
Update zur ECHELON-1-Studie
Stellenwert von Brentuximab Vedotin bei fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom
verfasst von:
Prof. Dr. med. Erhard Hiller
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 4/2020
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: Das ABVD(Doxorubicin/Bleomycin/Vinblastin/Dacarbazin)-Schema war seit seiner Erstbeschreibung über Jahrzehnte Standard zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom im Stadium III und IV. Trotz initial meist zufriedenstellenden Ansprechraten kam es bei 24-39 % der Patienten zu Rezidiven bzw. bei einigen Patienten war das Lymphom primär refraktär. Dies war Anlass für die Deutsche Hodgkin Studiengruppe (GHSG) das Chemotherapieschema BEACOPP (Bleomycin/Etoposid/Doxorubicin/Cyclophosphamid/Vincristin/Procarbazin/Prednisolon) in eskalierter und Standardform zu entwickeln. Die kompletten Remissionen und Heilungsraten waren unter diesen Regimen im Vergleich zum ABVD-Schema signifikant höher. Gleichzeitig waren aber auch die therapiebedingten Nebenwirkungen und die Raten an Zweitneoplasien nach einigen Jahren beunruhigend [
1]. Entsprechend ging die Suche nach effektiven und nebenwirkungsärmeren Therapien weiter. In diesem Zusammenhang erwies sich Brentuximab Vedotin als interessante therapeutische Option. Brentuximab Vedotin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das aus einem monoklonalen CD30-Antikörper und dem Zytostatikum Monomethyl-Auristatin (MMAE) besteht, wobei beide über eine neuartige Linkertechnologie miteinander verbunden sind vgl. [
2]. …