Erschienen in:
06.02.2019 | Hüft-TEP | Leitthema
Herausforderungen der primären Hüftendoprothetik bei hoher Hüftluxation
verfasst von:
Prof. Dr. A. Roth, S. Goralski, F. Layher, J. Fakler, M. Ghanem, C. Pempe, R. Hennings, U. Spiegl, D. Zajonz
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die endoprothetische Versorgung der hohen Hüftluxation ist aufgrund der anatomischen Besonderheiten besonders anspruchsvoll. Das Azetabulum ist flach und schmal, der Knochen häufig osteopenisch, ein Defekt am Pfannendach kann vorliegen. Es besteht ein ventrales, teils auch dorsales Überdachungsdefizit. Häufig finden sich ein enger Markraum, eine Coxa valga und eine vermehrte Antetorsion. Der Trochanter major kann verbreitert sein. Das Offset ist vermindert. Die absolute Beinlänge kann vermehrt sein. Voroperationen bedingen weitere Abweichungen von der normalen Anatomie.
Behandlungsziel
Ziele der endoprothetischen Versorgung sind die Herstellung eines optimalen Rotationszentrums, eines optimalen Offsets und der korrekten Beinlänge.
Behandlung
Erreicht wird dies u. a. durch die Medialisierung der Pfanne, ggf. mit Einsatz einer kontrollierten medialen Fraktur mit autologer Knochenplastik für den Pfannengrund, ggf. unter Anwendung einer Pfannendachplastik. Ist die Rekonstruktion der Primärpfanne nicht möglich, kann eine gering nach kranial versetzte Implantation erfolgen. Eine Verkürzungsosteotomie, reorientierende Osteosynthese, Aufbohren des Femurs bei engem Markraum und die korrekte Implantatwahl sind weitere Optionen. Wegen der starken Weichteilverkürzungen ist ein sorgfältiges Weichteilmanagement erforderlich. Die Operation muss im Detail geplant werden.