Erschienen in:
29.03.2018 | Antibiotika | Leitthema
Hürden und Aussichten neuer antimikrobieller Konzepte in Forschung und Entwicklung
verfasst von:
Dr. rer. nat. Florian Kloß, Dr. rer. nat. Sina Gerbach
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 5/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Antimikrobielle Resistenzen (AMR) entwickeln sich weltweit zum ernsten Problem für das Gesundheitswesen. Über Jahrzehnte hinweg wurde nur unzureichend an der Erforschung grundlegend neuer Antibiotika gearbeitet, folglich erreichten nur wenige Präparate den Markt. Der Druck ist seither enorm gewachsen, neue wirksame Konzepte zur Reduktion von Infektionen durch Problemerreger zu implementieren. Von politischer Seite wurde diese Dringlichkeit erkannt und umfangreiche Förderprogramme wurden sowohl national als auch international ins Leben gerufen. Eine tragende Säule vieler öffentlich finanzierter Maßnahmen ist die Erforschung und Entwicklung von Therapeutika, deren Wirkungen auf neuen Mechanismen beruhen und/oder die Bildung von Resistenzen minimieren. Neben der aktuellen klinischen Entwicklungspipeline werden in diesem Artikel ausgewählte Beispiele aus der Forschung und frühen Entwicklung aufgeführt. Der Fokus liegt hierbei auf Antibiotika, aber auch Alternativen wie Antivirulenz- und Phagentherapie sowie Immunmodulatoren werden in Ansätzen diskutiert. AMR ist längst kein rein gesundheitspolitisches Problem mehr, sondern von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Es ist daher dringend geboten, Forschungsinfrastrukturen und öffentlich-private Partnerschaften zu stärken, regulatorische Hürden abzubauen und Innovationen für die antimikrobielle Therapie mit Hochdruck voranzutreiben.