Erschienen in:
12.01.2017 | Hypercholesterinämie | Arzneimitteltherapie
PCSK9-Inhibitoren
Aktuelle klinische Bedeutung
verfasst von:
Dr. A. Vogt
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hypercholesterinämien sind bekannte Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. Obwohl Statine die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität gesenkt haben und weitere Therapieoptionen zur Verfügung stehen, werden die Therapieziele oft nicht erreicht. Bei sehr hohen Low-density-lipoprotein (LDL)-Cholesterin-Spiegeln und bei Unverträglichkeiten sind die etablierten Therapien oft nicht ausreichend effektiv oder können nicht in ausreichenden Dosen eingesetzt werden. Für diese Hochrisikopatienten werden zusätzliche Therapien benötigt.
Zielsetzung
Der Stellenwert der neuen Substanzklasse der proprotein convertase subtilisin/kexin type 9 (PCSK9)-Inhibitoren in der Therapie von Hypercholesterinämien wird auf Basis der aktuellen Datenlage und der deutschen Regularien dargestellt.
Datenlage
Zwei PCSK9-Inhibitoren, Evolocumab und Alirocumab, wurden 2015 zugelassen. Für beide Substanzen liegen Daten zu vielen verschiedenen Patientengruppen vor. Die signifikante Senkung von LDL-Cholesterin um 50–60 % und die sehr gute Verträglichkeit und Sicherheit auf Placeboniveau sind für beide PCSK9-Inhibitoren gezeigt. Nur bei der homozygoten familiären Hypercholesterinämie wirken sie nicht so effektiv. Die ersten Langzeitdaten und eine Bildgebungsstudie lassen erwarten, dass die Endpunktstudien die erwartete Senkung kardiovaskulärer Ereignisse zeigen werden. Langzeitstudien müssen die Sicherheit bestätigen. In Deutschland ist gesetzlich geregelt, bei welchen Patienten die PCSK9-Inhibitoren eingesetzt werden dürfen. Diese Vorgaben entsprechen weitgehend dem klinischen Vorgehen.
Schlussfolgerung
Die Datenlage wächst rasch, sodass die Grundlage für die Indikationsstellung immer besser wird. Die PCSK9-Inhibitoren werden unsere Möglichkeiten, Hochrisikopatienten optimal zu behandeln, deutlich verbessern.