Erschienen in:
01.04.2015 | Originalien
Identifizierung von Determinanten der Arbeitsfähigkeit in einem Universitätskrankenhaus
verfasst von:
N. Walbaum, W. Hoffmann, N. van den Berg
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit ist, in Hinblick auf den demografischen Wandel, die hohen volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit und der negativen Auswirkungen von Arbeitsunfähigkeit auf die Lebensqualität eines jeden Einzelnen von großer Bedeutung.
Ziel der Arbeit
Ziel der vorliegenden Studie ist die Identifizierung von Determinanten der Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern einer Universitätsklinik in Deutschland.
Material und Methoden
Die Arbeitsfähigkeit (operationalisiert durch den Work Ability Index, WAI) sowie verschiedene weitere Parameter (z. B.: Alter, Geschlecht, Stressfaktoren, Arbeit in Führungsposition etc.) wurden mit einem standardisierten Fragebogen bei 393 Mitarbeitern der Universitätsmedizin Greifswald erfasst. Die Bestimmung der Determinanten der Arbeitsfähigkeit erfolgte durch multivariable lineare Regressionsanalyse mit dem WAI als abhängige Variable.
Ergebnisse
Als positive Determinanten des WAI konnten das weibliche Geschlecht (p = 0,014) sowie die Arbeit in Führungsposition (p = 0,004) identifiziert werden. Eine höhere Anzahl an belastenden Stressfaktoren (p = 0,002) und das Alter (p = 0,051) haben einen negativen Einfluss auf den WAI. Die Dauer des Beschäftigungsverhältnisses, die Berufsgruppe, der Rauchstatus sowie die Arbeit im Schichtdienst sind hingegen nicht signifikant mit dem WAI assoziiert.
Diskussion
Bei der Implementierung von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung sind die Determinanten der Arbeitsfähigkeit zu berücksichtigen. Insbesondere Arbeitnehmer ohne Führungsposition oder mit erhöhtem Stresslevel bedürfen dabei spezieller Aufmerksamkeit.