Erschienen in:
09.11.2016 | Die Verbände informieren_Gesundheitspolitische Nachrichten
PORTALPRAXEN AN KRANKENHÄUSERN
Immense Verschwendung von Ressourcen
verfasst von:
gc
Erschienen in:
NeuroTransmitter
|
Ausgabe 11/2016
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Auszug
Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), geht davon aus, dass in den vom Gesetzgeber geforderten und an Krankenhäusern einzurichtenden Portalpraxen zukünftig Vertragsärzte auch als „gatekeeper“ tätig sein werden. Sie sollen entscheiden, ob die Patienten im notwendigen Umfang ambulant versorgt werden können oder einer stationären Behandlung bedürfen. Dazu ist es Voraussetzung, dass sich Patienten, die als Notfall ins Krankenhaus gehen, zunächst beim kassenärztlichen Bereitschaftsdienst in der Portalpraxis vorstellen. Immer mehr Patienten suchen — vermutlich aus Bequemlichkeit, Unwissenheit oder wegen langer Wartezeiten beim Haus- oder Facharzt — sogar tagsüber an Werktagen Krankenhausambulanzen auf. Auf diese Patienten ist man dort wegen der Geringfügigkeit der Beschwerden, die keiner stationären Behandlung bedürfen, kaum eingerichtet. Im Gegenteil, es werden ärztliche, pflegerische und apparative Ressourcen gebunden, die eigentlich für die Versorgung stationärer Patienten erforderlich sind. Nach einer Untersuchung des Instituts für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (AQUA-Institut) kommt es jährlich zu 1,765 Millionen Krankenhausfällen, die eigentlich nicht notwendig sind. …