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Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie 3/2017

18.04.2017 | kurz notiert

Immunisierung könnte den Tasmanischen Teufel retten

verfasst von: Judith Neumaier

Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie | Ausgabe 3/2017

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Auszug

Der Tasmanische Teufel, auch Beutelteufel genannt, ist der größte noch lebende Raubbeutler. Er ist heute nur noch in Tasmanien zu finden. Sein Bestand ist jedoch durch einen tödlichen Gesichtstumor, die Devil Facial Tumor Disease (DFTD), bedroht. Dieser infektiöse Tumor der Schwann-Zellen wird durch Bisse übertragen. Die infizierten Tiere zeigen keine Antikörper- oder Immunzellantwort auf die DFTD-Zellen, was dem Fehlen des Haupthistokompatibilitätskomplexes I (MHC-I) auf der Oberfläche der Tumorzellen zugeschrieben wird. Australische Wissenschaftler behandelten nun Tasmanische Teufel, die golfballgroße Tumoren aufwiesen, mit DFTD-Zellen, bei denen sie die MHC-I-Expression induziert hatten. Daraufhin schrumpften die Tumoren und waren nach drei Monaten vollständig verschwunden. Die Tumorregression war mit einer Antikörperantwort gegen DFTD-Zellen assoziiert. Bei keinem der fünf immunisierten Beutelteufel konnte sich der Tumor regenerieren. Somit konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass die Immuntherapie eine Tumorregression hervorrufen kann. Ermutigend sind die Ergebnisse auch deshalb, weil es möglich wurde, das Immunsystem so zu beeinflussen, dass es den Tumor erkannte und zerstörte [Tovar C et al. Sci Rep. 2017;7:43827]. …
Metadaten
Titel
Immunisierung könnte den Tasmanischen Teufel retten
verfasst von
Judith Neumaier
Publikationsdatum
18.04.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
InFo Hämatologie + Onkologie / Ausgabe 3/2017
Print ISSN: 2662-1754
Elektronische ISSN: 2662-1762
DOI
https://doi.org/10.1007/s15004-017-5662-3

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