Erschienen in:
01.05.2009 | Leitthema
Immunologie und Sepsissyndrom beim Brandverletzten
verfasst von:
Dr. K. Ipaktchi, Associate Professor, P.M. Vogt
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Trotz erheblicher Fortschritte der chirurgischen und intensivmedizinischen Therapie besitzt das schwere Verbrennungstrauma (>25% Körperoberfläche) eine weiterhin hohe Mortalität und Morbidität. Periphere Brandwunden lösen beim Schwerbrandverletzten eine systemische Entzündungsreaktion aus, die rasch den Gesamtorganismus und die Vitalfunktionen erfasst. Die umgehende Patientenüberweisung in ein Schwerbrandverletztenzentrum ist obligat. Nach thermischer Schädigung der physikochemischen Hautbarriere kommt es in der Verbrennungswunde zur Aktivierung inflammatorischer Mediatoren, die den Zusammenbruch mikrovaskulärer Endothelbarrieren mit Ödembildung sowie eine inflammatorische Organschädigung begünstigen. Die Primärbehandlung beinhaltet die Aufrechterhaltung zellulärer Oxygenierung durch zielorientierte Volumensubstitution und die Stabilisierung des pulmonalen Gasaustauschs. Ein frühes chirurgisches Débridement und die Deckung der Verbrennungswunde minimieren die Wundinfektion und bakterielle Invasion und stabilisieren Flüssigkeits- wie Hitzeverluste. Inflammation und verbrennungsassoziierte Immunsuppression begünstigen die Keiminvasion und Entwicklung der Verbrennungssepsis – ein Krankheitsbild, das trotz moderner Therapie Haupttodesursache auf Schwerbrandverletztenstationen bleibt.