Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Impfungen im Alter
verfasst von:
Dr. A. Kwetkat, H.J. Heppner, S. Hagel, P. Wutzler
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
|
Ausgabe 6/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Alterung des Immunsystems, die Immunseneszenz, führt zu einer Zunahme von Infektionen im Alter mit meist oligosymptomatischem und teils schwerem Verlauf. Sie reduziert die Immunantwort auf Impfungen, weshalb stärker immunogene Vakzine vorteilhaft sind. Dennoch reduziert die Umsetzung der Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für 60-Jährige und Ältere die Krankheitslast impfpräventabler Infektionen durch Vermeidung der Erkrankung bzw. Abmilderung des klinischen Verlaufs. So empfiehlt die STIKO für diese Gruppe die jährlich zu wiederholende Influenzaimpfung als Standardimpfung sowie für Pflegeheimbewohner als Indikationsimpfung, einmalig ab dem 60. Lebensjahr die Pneumokokkenpolysaccharidimpfung sowie die Komplettierung bei unvollständiger Td-Grundimmunisierung (Tetanus-Diphterie) und die regelmäßige Auffrischungsimpfung mit dem Td-Kombinationsimpfstoff. Einmalig sollen auch Senioren gegen Pertussis mit dem Tdap-Kombinationsimpfstoff (Tetanus-Diphtherie-Pertussis) geimpft werden. Die nun auch für Erwachsene zugelassene Pneumokokkenkonjugatvakzine bleibt in der STIKO-Empfehlung bisher unberücksichtigt, ebenso der Impfstoff zur Prävention des Zosters und der Postzosterneuralgie. Um die Auswirkungen der Immunseneszenz möglichst gering zu halten, erscheint die Strategie des lebenslangen Impfens und Schließens vorhandener Impflücken erfolgsversprechend.