Erschienen in:
01.01.2014 | Implantatkomplikationen | Leitthema
Komplikationsmanagement nach Resektion und Defektrekonstruktion hüftgelenknaher Tumoren
verfasst von:
Prof. Dr. K.-D. Schaser, I. Melcher, S. Märdian, C. Perka, R. Locher, P. Schwabe
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Tumoröse Destruktionen der periazetabulären Region und des proximalen Femurs können durch primäre, zumeist maligne Knochentumoren verursacht sein, sind aber ungleich häufiger die Folge metastastischer Läsionen. Unter allen Skelettabschnitten weist diese Region die höchste Rate pathologischer Frakturen auf.
Behandlungsmethoden
Fortgeschrittene Resektionstechniken, welche die onkologisch suffiziente Resektion selbst ausgedehnter Tumormanifestationen erlauben, und die Einführung moderner osteosynthetischer und endoprothetischer Rekonstruktionsmethoden für Becken und Femur, haben zu einer deutlichen Steigerung extremitätenerhaltender Eingriffe geführt, weisen aber auch eine Reihe typischer und schwerwiegender intra- und postoperativer Komplikationen auf.
Komplikationen
Neben der im Vergleich zur elektiven Hüftendoprothetik erhöhten Rate von Infekten, septischen/aseptischen Lockerungen, Luxationen, periprothetischen und pathologischen Frakturen und tiefen Becken-/Beinvenenthrombosen stellen die erhöhte intra- und postoperative Mortalität und das lokale Tumorrezidiv die schwerwiegendsten Komplikationen dar. Insgesamt weisen periazetabuläre Resektionen im Vergleich zur proximalen Femurresektion mit endoprothetischer Versorgung eine erhöhte Komplikationsrate auf.
Schlussfolgerungen
Um die Rate der intra- und postoperativen Komplikationen gering zu halten, sollte die Durchführung ausgedehnter kurativer und palliativer Resektionen muskuloskelettalen Tumorzentren mit ausgewiesener Expertise in osteosynthetischen und endoprothetischen Rekonstruktionsverfahren von Becken und Femur vorbehalten sein. Nur dort können eine effektive Komplikationsprophylaxe und – falls erforderlich – ein adäquates, interdisziplinäres Komplikationsmanagement sofort erfolgen.