2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Intensivmedizin
verfasst von : Prof. Dr. med. T. Bein
Erschienen in: Praxisbuch Unfallchirurgie
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Trotz unbestreitbarer Fortschritte in der Intensivtherapie ist die Mortalität von Traumapatienten mit konsekutiver Funktionseinschränkung von Organsystemen oder schweren, generalisierten Inflammationssyndromen hoch. Dies betrifft besonders die langfristige Morbidität und Mortalität nach (Poly-)Trauma, während das frühe Trauma-assoziierte Versterben überwiegend durch den Schweregrad einer primären Hirnverletzung und durch das Ausmaß des primären Blutverlusts bestimmt wird (Meier et al. 2007). Nach älteren Untersuchungen in den USA (Parrillo et al. 1990) versterben 30–70% der Patienten, die ein solches Inflammationssyndrom im Gefolge eines Schocks, eines schweren Traumas, ausgedehnter Operationen oder lebensbedrohlicher Infektionen erleiden. Durch intensive Forschung in den vergangenen Jahren sind einschneidende wissenschaftliche Einsichten zu den Syndromen »Multiorganversagen « und »Sepsis« gewonnen worden, welche in erheblichem Maße Auswirkungen auf therapeutische Strategien zeigen.