Erschienen in:
29.12.2023 | Juvenile Dermatomyositis | Leitthema
Fortschritte in der Diagnostik und Therapie der juvenilen Dermatomyositis
verfasst von:
Ingrid Georgi, Mathias Georgi, Prof. Dr. med. Johannes-Peter Haas
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Die juvenile Dermatomyositis (JDM) ist im Kindes- und Jugendalter die mit Abstand häufigste inflammatorische Myopathie. Klinisch gekennzeichnet durch entzündliche Haut- und Muskelveränderungen, kann sie als Multisystemerkrankung auch das Skelettsystem, den Gastrointestinaltrakt, Herz und Lunge befallen. Bei der Pathogenese spielen intrinsische (multigenetisches Risiko) und extrinsische Faktoren (Trigger) eine Rolle und führen zu Endothelschäden, einer Faszienbeteiligung, einer Aktivierung des Interferonsystems und zu Autoimmunreaktionen inklusive Bildung Myositis-spezifischer-Autoantikörper (MSA). Im Unterschied zur Dermatomyositis (DM) bei Erwachsenen besteht bei Kindern und Jugendlichen keine Assoziation zu malignen Erkrankungen. Die variable Ausprägung, die Seltenheit der Erkrankung und das Risiko von Langzeitschädigungen und Komplikationen erfordern kinderrheumatologische Erfahrung bei Diagnostik und Therapie. Neue medikamentöse Möglichkeiten haben die Prognose und das Outcome erheblich verbessert, aber gerade initial ist eine multidisziplinäre Versorgung (Ärzte, Physiotherapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter) erforderlich. Besonders wichtig ist eine fachgerechte Behandlung der funktionellen Folgen, die in diesem Beitrag besonders fokussiert wird.