Zusammenfassung
Die Internationale Liga gegen Epilepsie hat die Epilepsien im Jahr 2017 neu klassifiziert und neue Begrifflichkeiten eingeführt. Diese Neuerungen berücksichtigen das erweiterte Wissen in Bezug auf Bildgebung, Pathophysiologie und Genetik. Änderungen in der Terminologie sollen zu einem besseren Verständnis auch bei Patienten und anderen Laien beitragen. Neben fokalen und generalisierten Epilepsiearten wurde nun die Gruppe der kombiniert fokalen und generalisierten Epilepsien eingeführt; Beispiele hierfür sind das Dravet- und das Lennox-Gastaut-Syndrom. Auf der ätiologischen Ebene werden die idiopathischen Epilepsien nun genetisch genannt, auch wenn es hier in einigen Regionen der Welt aufgrund Sorgen vor weiterer Stigmatisierung der Patienten Kritik gab. Daher darf bei einigen Syndromen weiterhin von idiopathisch generalisierter Epilepsie gesprochen werden. Die symptomatischen Epilepsien wurden nun weiter stratifiziert, die häufigste Ätiologie werden die strukturellen Epilepsien sein.