Erschienen in:
01.11.2006 | Originalien
Klinische Behandlungspfade
Einführung in einer urologischen Klinik
verfasst von:
Dr. R. Thiel, K. Eisenblätter, M. Kurzidem, P. Hutmacher, A. Herde, H. A. Müller
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2006
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Klinische Pfade sind Vorgaben für standardisierte Behandlungsabläufe für bestimmte Erkrankungen oder Maßnahmen im Krankenhaus. Sie werden berufsgruppenübergreifend im Team entwickelt und dienen als vorgegebene Anordnungs- und Ablaufbögen. In Deutschland sind bisher kaum Erfahrungen mit diesem Element des Qualitätsmanagements vorhanden.
Methodik
Die Erarbeitung, der Einführungsprozess und erste Erfahrungen nach 1 Jahr mit 15 Pfaden an einer urologischen Klinik werden beschrieben. Ein Pfad für die Inkontinenzchirurgie (Harnröhrensuspension mit Band) wird exemplarisch dargestellt. Die Effekte der Pfadeinführung werden regelmäßig kontrolliert und dokumentiert.
Ergebnisse
72% der Patienten, für die ein Pfad eingerichtet wurde, konnten wie vorgesehen nach Standard behandelt werden. Die Vorteile der Pfade liegen u. a. in einer besseren Strukturierung und Transparenz der eigenen Prozesse, einer erheblichen Reduktion des Dokumentationsaufwands, einer verbesserten Ausbildung und der Einsparung von Zeit, Verweildauer und Kosten für alle Beteiligten. Es fand sich eine deutliche Reduktion der Arzneimittelausgaben im Zusammenhang mit der Erarbeitung der Pfade.
Schlussfolgerung
Die Einführung von klinischen Pfaden ist ein aufwändiges, aber lohnendes Unterfangen. Es ist anzunehmen, dass klinische Pfade in naher Zukunft auch in der Urologie eine weite Verbreitung finden werden und sektorübergreifend zur Qualitätsverbesserung im Gesundheitssystem beitragen werden.