Zusammenfassung
Eine Fraktur des hüftnahen Oberschenkels ist für die Betroffenen nach wie vor ein sehr einschneidendes Ereignis und resultiert für viele Patienten in einer Einschränkung im täglichen Leben und den alltäglichen Verrichtungen, in einer Einschränkung der Mobilität und des Aktivitätsradius mit der Notwendigkeit, Gehhilfen zu verwenden, in einer Beeinträchtigung des allgemeinen Gesundheitszustands und nicht selten der Notwendigkeit einer Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung. Die allgemeine wie auch die spezifische Komplikationsrate im Rahmen der Versorgung ist nach wie vor sehr hoch, ebenso wie die Krankenhaus- und auch die 1‑Jahres-Sterblichkeit.
„This report makes depressing reading. Too often it suggests a pattern of ‘one size fits all medicine’ being applied to a heterogenous population with varying needs and falling short in ways which are both predictable and preventable“[1].
Mit diesem einleitenden Absatz beschreibt der Vorsitzende des NCEPOD (National Confidential Enquiry into Patient Outcome and Death) Bertie Leigh in seinem Vorwort zur Erfassung der Versorgung betagter Menschen, die sich einer Operation unterziehen müssen, treffend die umfassende Problematik des englischen Gesundheitssystems im Umgang mit alten Menschen. Der medizinische Alltag zeigt aber auch, dass dies für andere westliche Gesundheitssysteme, einschließlich des österreichischen, ohne Abstriche zutrifft.