Erschienen in:
08.12.2017 | Knocheninfektionen | Leitthema
Anwendung von Antibiotika im Knochen
Prophylaxe und aktuelle Therapiestandards
verfasst von:
Dr. L. Frommelt
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung von Infektionen des Knochens ist dadurch erschwert, dass durch die systemische Gabe von Antibiotika nur geringe Konzentrationen im entzündeten Knochengewebe erreicht werden und sowohl bei der Osteomyelitis wie bei implantatassoziierter Infektion Defekte häufig sind. Die lokale Anwendung von Antibiotika ist bei Knocheninfektionen auf vielfältige Weise zur Therapie und Prophylaxe durchgeführt worden. Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Möglichkeiten und Grenzen des klinischen Einsatzes von antibiotikabeladen Knochentransplantaten.
Eignung
Knochentransplantate sind für Antibiotika als Wirkstoffträger geeignet, wobei die Beladung mit einer Vielfalt von Antibiotika individuell möglich ist. Kritische systemische Nebenwirkungen sind trotzt hoher Antibiotikakonzentrationen vor Ort unwahrscheinlich, wenn Beladungsobergrenzen eingehalten werden. Damit sind antibiotikabeladene Transplantate für die Prophylaxe in der Therapie geeignet. Bei Beladung im OP müssen die Bestimmungen des Arzneirechts berücksichtigt werden.
Verfahrensregeln
Da einheitliche Verfahrensregeln für die Beladung, Anwendung und Durchführung der Transplantation von antibiotikabeladenen Knochentransplantaten fehlen, sind die Fachgesellschaften gefordert, über ein Konsensusverfahren Empfehlungen bzw. Leitlinien zu erstellen, um den Anwendern Rechtsicherheit zu geben.