Erschienen in:
28.06.2021 | Knochenmetastasen | Industrieforum
mCRPC: Antiresorptive Therapie bei Knochenmetastasen empfohlen
verfasst von:
Dr. Martina-Jasmin Utzt
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 3/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Beim fortgeschrittenen kastrationsrefraktären Prostatakarzinom (mCRPC) ist die Knochengesundheit nicht nur durch ossäre Metastasen gefährdet sondern auch durch die Therapie-induzierte Osteoporose. Die antiresorptive Behandlung mit Zoledronsäure oder dem monoklonalen Antikörper Denosumab ist deshalb ein wesentlicher Therapiebestandteil. 9 von 10 Patienten mit mCRPC weisen Knochenmetastasen auf, berichtete Tilman Todenhöfer, Leiter der Studienpraxis Urologie in Nürtingen. Man müsse davon ausgehen, dass etwa jeder zweite Betroffene innerhalb der nächsten 5 Jahre ein skelettales Ereignis (SRE) entwickelt, z. B. eine pathologische Fraktur oder eine Rückenmarkskompression. Diese Komplikationen verursachen Schmerzen, schränken die Mobilität der Patienten ein und beeinträchtigen deren Lebensqualität. Knochenmetastasen, so der Urologe, setzen einen Teufelskreis in Gang: Die Tumorzellen sezernieren verschiedene Substanzen, die Osteoklasten aktivieren, u. a. den sog. RANK-Liganden (RANKL). Die durch den Knochenabbau freigesetzten Faktoren wiederum fördern das Tumorwachstum. In einer randomisierten Doppelblindstudie war Denosumab (Xgeva®, 120 mg s.c. alle 4 Wochen) dem Bisphosphonat Zoledronsäure in der Prävention skelettaler Komplikationen bei CRPC-Patienten überlegen (20,7 vs. 17,1 Monate bis zum ersten SRE) [Fizazi K et al. Lancet. 2011; 377:813-22]. Sinnvoll sei die Osteoprotektion ebenso bei den neueren Tumortherapien, auch wenn diese selbst schon einen positiven Effekt auf skelettale Ereignisse haben. Zur Prävention von Komplikationen bei CRPC empfiehlt auch die aktuelle S3-Leitlinie die antiresorptive Therapie mit Zoledronsäure oder Denosumab. …