Erschienen in:
29.03.2019 | Knochentumoren | Leitthema
Silberbeschichtung auf Tumorendoprothesen
verfasst von:
PD Dr. J. Friesenbichler, M. Bergovec, W. Maurer-Ertl, P. Reinbacher, M. Maier, F. Amerstorfer, A. Leithner
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 7/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Hauptanwendungsbereich von modularen Endoprothesen, auch Tumor- oder Megaprothesen genannt, ist die Extremitätenrekonstruktion nach Resektion von malignen Knochen- oder Weichteiltumoren. Gelegentlich wird dieser Prothesentyp auch bei Revisionseingriffen nach Versagen einer Gelenkprothese benötigt. Trotz technischer Verbesserungen und qualitätssichernder Maßnahmen ist die periprothetische Infektion eine der gefürchtetsten Komplikationen.
Ziel der Arbeit
Literaturrecherche im PubMed mit dem Themenschwerpunkt Silberbeschichtungen in der Endoprothetik und deren Auswirkungen hinsichtlich Infektionsprophylaxe, Outcome und Anwendungssicherheit.
Ergebnisse
Die aktuelle Literatur zeigt derzeit einen Trend, dass im Vergleich zu nichtbeschichteten Implantaten, Silberbeschichtungen bei Megaprothesen einen Vorteil hinsichtlich Revisionsraten für septische Komplikationen haben, vor allem nach Tumorresektionen mit schlechten Weichteilverhältnissen oder bei multimorbiden Risikopatienten.
Diskussion
Basierend auf den Daten und Ergebnissen früherer Publikationen, welche die Silberkonzentrationen im Blut, Serum und Urin untersucht haben, scheinen Silberbeschichtungen keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu haben. Einer der bekanntesten Nebeneffekte ist die lokale Argyrie. Dennoch wird eine weitere kontinuierliche Überwachung der Silberkonzentrationen in Blut oder Serum empfohlen, da Langzeitstudien ausstehen, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Silberbeschichtungen im weiteren Verlauf überprüfen bzw. beweisen.