Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Körperliche Aktivität und Sport bei Typ-2-Diabetes
Auswirkungen bezüglich Prävention und Therapie
verfasst von:
K. Esefeld, Prof. Dr. M. Halle
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Körperliches Training ist eine zentrale Interventionsstrategie bei metabolischem Syndrom, eingeschränkter Glukosetoleranz und manifestem Diabetes mellitus Typ 2. Ursache dieser Erkrankungen ist eine vermehrte Insulinresistenz, die durch repetitive Belastung der Muskulatur und Verbesserung des transmembranösen Glukosetransports über eine gesteigerte Anzahl von GLUT4-Molukülen (GLUT4: Glukosetransporter 4) an der Muskelmembran verbessert werden kann.
Ergebnisse
Große randomisierte Studien zur Primär- und Sekundärprävention des Typ-2-Diabetes ergaben, dass die Inzidenz in der Prävention um 60 % reduziert werden kann. Bei der Manifestation des Typ-2-Diabetes hat körperliches Training keinen Einfluss auf makrovaskuläre Ereignisse, allerdings nachweislich auf mikrovaskuläre Komplikationen. Dies beinhaltet neben der Verbesserung der Progression der Nephropathie auch eine Besserung der diastolischen Funktion des Myokards, eine Entität, die häufig bei diesen Patienten zu beobachten ist und die körperliche Belastbarkeit einschränkt.
Schlussfolgerung
Trainingsprinzipien für Patienten sind 1. Regelmäßigkeit, 2. „start low, go slow“, 3. Integration von Intervalleinheiten und 4. regelmäßige Kontrollen eines individuellen Trainingsprogramms und Motivation durch den behandelnden Arzt. Wenn diese Maßnahmen berücksichtigt werden, ist die Aussicht auf eine erfolgreiche Therapie nachweislich gegeben. Dies führte dazu, dass Krankenkassen entsprechende Programme wie „Sport als Therapie“ gerade auch in der Prävention und Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 fördern.