Erschienen in:
08.08.2016 | Seltene Erkrankungen | Industrieforum
Komplikationen im Kopf-Hals-Bereich: Auch an seltene Erkrankungen denken!
verfasst von:
Angelika Bauer-Delto
Erschienen in:
HNO Nachrichten
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Ausgabe 4/2016
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Auszug
_ Zu den möglichen Ursachen, an die bei Komplikationen im HNO-Bereich zu denken ist, zählen das hereditäre Angioödem und der Morbus Hunter. Manifestiert sich ein hereditäres Angioödem (HAE) an den oberen Atemwegen, kann es zu einer lebensbedrohlichen Notfallsituation kommen. Antihistaminika und Kortikoide, die bei histaminvermittelten allergischen Angioödemen eingesetzt werden, bleiben beim HAE wirkungslos, sagte Priv.-Doz. Dr. Murat Bas, Hals-Nasen-Ohrenklinik am Klinikum rechts der Isar, München. Dem HAE liegt eine Mutation im Gen des C1-Inhibitors zugrunde, aus der eine übermäßige Bildung von Bradykinin resultiert. Dies kann zu einer subdermalen oder submukosalen Ödembildung führen. Eine Therapieoption für die symptomatische Behandlung akuter HAE-Attacken ist der Bradykinin-B2-Rezeptor-Antagonist Icatibant (Firazyr®). Das Medikament ist als Fertigspritze für die subkutane Injektion erhältlich und kann auch vom Patienten selbst angewendet werden. Für die Therapie von HAE-Attacken sind auch C1-Inhibitor-Konzentrate wie Cinryze® zur Herstellung einer Injektionslösung für die intravenöse Gabe verfügbar. Cinryze® ist zudem für die Prophylaxe zugelassen. …