Erschienen in:
16.12.2021 | Medizin aktuell
Kongenitale Wirbelsäulendeformitäten
verfasst von:
Kathrin von Kieseritzky
Erschienen in:
Orthopädie & Rheuma
|
Ausgabe 6/2021
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Auszug
Kongenitale Wirbelsäulendeformitäten sind selten, sollten aber möglichst frühzeitig erkannt und operativ behandelt werden, damit eine anhaltende Korrektur erreicht werden kann. Prof. Dr. Ralf Stücker, UKE Hamburg-Eppendorf, stellte die verschiedenen Typen vor: Typ I Formationsstörung auf der linken Seite (meist anguläre Deformitäten), Typ II Segmentationsstörung (weniger anguläre Deformitäten) und Typ III gemischte Formen. Die Progredienz ist bei Typ II mit 1-2° pro Jahr am geringsten, gefolgt von Typ I mit 2,5-5° pro Jahr und Typ III mit 5°-8° pro Jahr. Eine Röntgenaufnahme der gesamten Wirbelsäule ist das Diagnoseverfahren der Wahl. Schon früh im Verlauf wird MRT empfohlen, um die Prognose beurteilen zu können, anatomische Details zu identifizieren, eventuelle Zeichen einer Myelopathie zu erkennen und eventuelle intraspinale Anomalien zu identifizieren. Vor allem präoperativ wird CT eingesetzt. Oftmals geht die Krankheit mit kardialen, gastrointestinalen, nephrologischen und/oder neurologischen Komorbiditäten einher, die abgeklärt werden sollten. Bei der Erstdiagnose sollte eine neurologische Abklärung auch mit Bestimmung der evozierten Potenziale erfolgen. …